Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.2 Die Gelegenheit
2.1 Vorbereitungen
2.3 Elektrik
4 Tempomat-Anzeige im Kombiinstrument
Wichtiger Hinweis:
Der Autor ist kein ausgebildeter Kfz-Fachmann und übernimmt deshalb keinerlei Haftung für Schäden, die aus dem Nachvollziehen dieser Anleitungen entstanden sein könnten. Das Copyright an dieser Anleitung inklusive aller Abbildungen liegt allein beim Autor. Das Dokument darf nur im Ganzen weitergegeben und nicht verändert werden. Die private Nutzung des Dokuments ist ausdrücklich gestattet, jede kommerzielle Verwendung oder der Handel damit ist dagegen untersagt. Das Dokument wird ausschließlich nur vom Autor selbst veröffentlicht.
Auf hiervon abweichende Ausstattungen wird soweit möglich eingegangen.
Bei anderen Arbeiten an der Elektrik meines Mondeo fand ich im Bereich des inneren Sicherungskastens einige Stecker und Fassungen vor, die im Kabelbaum eingewickelt und offensichtlich nicht benutzt wurden. Nach Recherchen in den Schaltplänen stellte sich heraus, dass die Stecker unter anderem für folgende Elemente sind:
Beide genannten Teile werden für die Geschwindigkeitsregelung (Tempomat) benötigt, und somit war klar, dass hier erneut ein Teil der Verkabelung bereits vorhanden war. Wie bei den anderen Umbauten auch ging ich daran, die fehlenden Bauteile zu besorgen und die Funktion "Tempomat" nachzurüsten.
Abb. 1 - Stecker Instrumententafelzusatzmodul und Fassung ASR-Abschaltrelais
Falls in anderen Fahrzeugen diese beiden Stecker nicht gefunden werden, verweise ich auf die Schaltskizzen am Ende dieser Beschreibung. Die hiermit fehlenden elektrischen Verbindungen müssen dann selbst hergestellt werden. Falls dagegen im Motorraum der Anschlussstecker für das Tempomatmodul schon vorhanden ist (er befindet sich dann in einer Steck-Halterung hinter dem linken Federdom), können alle Schritte übersprungen werden, die sich mit den Kabeln dieses Steckers befassen.
Folgende Bauteile sind für die Tempomat-Nachrüstung erforderlich:
· Tempomat-Regelmodul (Servomodul, 98BB-9C734-BA), dazu Einbauhalterung (93BB-9C736-AD), Bowdenzug und passender Stecker (93BG-14A464-ZK)
· Lenkrad (97BB-3599-BE) mit Tempomat-Tasten (97BB-9E740-BA) und passenden Fahrerairbag (XS71-F042B85-BB)
· 3-adrige Wickelfeder (97BB-14A664-CC, häufig schon vorhanden, wie unten beschrieben zunächst prüfen)
· Bremspedalstellungsschalter (grün, 94BB-90872-AC, zusätzlich zum vorhandenen Bremslichtschalter)
· Kupplungspedalstellungsschalter (rot, 94BB-7C534-AC, im Tausch gegen den vorhandenen Schalter)
· Anschlusskabelsatz der 3 Pedalschalter (97BG-13A612-EA)
·
Instrumententafelzusatzmodul
(falls nicht Automatikgetriebe oder Serien-Bordcomputer vorhanden ist)
97BB-10E850-CA
· Trennrelais (blau, 96FG-19W572-AA, nur wenn ASR vorhanden ist)
· ggf. Fassung und Glühbirne für die Tempomat-Anzeige im Kombiinstrument
· einige Kabel, Elektro- und Löt-Kleinmaterial
Abb. 2 + 3 - Alle Einbauteile für die Tempomat-Nachrüstung
Neben Standardwerkzeug und Elektromaterial wird folgendes benötigt:
· Sechskant-Nüsse 8, 10 mm
· Torx-25, lang
· Torx-30
· Drehmomentschlüssel
Der Servomotor und die Einbauhalterung ist für alle Motorvarianten gleich, dagegen ist der Bowdenzug je Motor- und Getriebevariante unterschiedlich lang, bedingt durch die Verlegung im Motorraum und die Einbaurichtungen der Drosselklappe. Der Bowdenzug muss locker verlegt werden können, er darf nicht geknickt oder gestreckt werden, da er sich sonst ggf. nicht ausreichend zurückstellt. Dies würde zu einem unkontrollierbaren "Hochdrehen" des Motors führen. Sollte kein passender Bowdenzug gefunden werden können, so kann dieser als Ersatzteil bei Ford für ca. 40 EUR besorgt werden.
Der Kupplungspedalschalter entfällt bei Automatikgetriebe. Trotzdem kann - mit einer geringfügigen Änderung - der Pedalkabelsatz eines Schaltgetriebe-Fahrzeuges (3 Schalter) verwendet werden (siehe Text).
Das Trennrelais ist nur erforderlich, wenn der Mondeo mit ABS+ASR ausgestattet ist.
In den meisten Mondeos ist bereits eine 3-adrige Wickelfeder vorhanden, von der ohne Tempomat nur 2 Adern verwendet werden (der Airbag benutzt eine separate Wicklung). Dies kann man im Vorfeld leicht prüfen, indem die Lenksäulenverkleidung entfernt wird. Der zum Fahrzeug weisende Stecker der Wickelfeder ist schwarz und befindet sich unter der Lenksäule. Die Kabel zur Wickelfeder muss drei Adern aufweisen, ansonsten muss die Wickelfeder durch ein entsprechend bestücktes Exemplar getauscht werden.
Abb. 4 - im Kreis: Wickelfederstecker
Im ersten Arbeitsschritt MUSS die Batterie mit beiden Polen abgeklemmt und vor jeglichen Arbeiten im Bereich der Lenksäule und des Lenkrades mindestens 3 Minuten gewartet werden, damit sich Restspannung im Airbag-System verflüchtigt. Weitere Sicherheitshinweise im entsprechenden Arbeitsschritt. Die Batterie bleibt bis zum Ende der Arbeiten abgeklemmt.
Folgende Verkleidungen werden entfernt, um alle Arbeitsstellen gut erreichen zu können:
Bei diesem Arbeitsschritt wird das Airbag-System des Fahrzeugs bearbeitet. Dies ist aufgrund des geltenden Sprengmittelgesetzes nur entsprechend fachlich qualifizierten Personen erlaubt. Die nachfolgenden Beschreibungen dienen daher nur der sachlichen Information. Dennoch gebe ich hier die einschlägigen Warnhinweise wieder, die VOR dem Nachvollziehen der nachfolgenden Schritte unbedingt zu beachten sind.
Der Autor übernimmt KEINERLEI Haftung für das Nachvollziehen und eventuell daraus hervorgehende Folgen und Schäden.
Sicherheitshinweis 1:
Es ist darauf zu achten, dass der eigene Körper gegen die Karosserie statisch entladen ist. Hierzu darf keine Kleidung aus Wolle oder ähnlichem getragen werden. Auf dem Fahrersitz, von dem aus die Arbeiten durchgeführt werden, darf sich keine Sitzauflage befinden. Und vor Beginn der Arbeiten ist eine blanke Stelle der Karosserie (z.B. die Türhaltestange der geöffneten Fahrertür) zu berühren. Die Lenksäule ist hierfür nicht geeignet, da sie gleitend gelagert ist und so nicht zwangsweise eine leitende Verbindung zur Karosserie herstellt.
Sicherheitshinweis 2:
Mit dem Airbag muss stets sehr vorsichtig umgegangen werden. Er darf niemals mit der Steckerseite nach oben abgelegt werden (hohe Verletzungsgefahr bei Detonation durch die scharfkantige Rückseite). Bei Arbeiten mit dem Airbag im Fahrzeug müssen mindestens 2 Türen ganz geöffnet sein. Beim Abziehen oder Anbringen der elektrischen Anschlüsse sollte man sich nicht direkt vor dem Airbag befinden. Der ausgebaute Airbag darf keinesfalls geöffnet werden, es darf keinesfalls ein Messgerät oder eine Fremdspannungsquelle an seine Anschlusskontakte angeschlossen werden.
Zum Umbau wird das Lenkrad etwas nach rechts eingeschlagen, um links auf der Rückseite die mittlere Schraube herauszudrehen (zu erreichen mit langem 25er Torx-Bit). Dann wird das Lenkrad nach links eingeschlagen und die entsprechende Schraube auf der rechten Rückseite gelöst. Für den nächsten Schritt beugt man sich von außen in die geöffnete Fahrertür - also seitlich zum Airbag -, um einer versehentlichen Detonation nicht unmittelbar ausgesetzt zu sein. Man zieht den nun gelösten Airbag vorsichtig vor und zieht das rückseitige Anschlusskabel ab. Den ausgebauten Airbag legt man sofort danach außerhalb vom Fahrzeug mit der Steckerseite nach unten ab (z.B. auf dem Fahrzeugdach oder an einem anderen sicheren Ort).
Nun wird das Lenkrad in einer möglichst geraden Stellung gebracht und der innenliegende Anschlussstecker des Hupenschalters gelöst. Nach Lösen der Zentralschraube im Lenkrad (15er Nuss, unbedingt am Lenkrad gegenhalten) kann dieses vom Sechskant-Zapfen abgenommen werden.
Abb. 5 - Airbag gelöst und noch angeschlossen Abb. 6 - Lenkrad ausgebaut, Wickelfeder sichtbar
Falls - wie zuvor festgestellt - eine 2-adrige Wickelfeder (zzgl. 2 Adern für den Airbag) verbaut ist, muss diese nun durch die 3-adrige Variante getauscht werden, da sonst die Tempomat-Tasten nicht angeschlossen werden können. Die Wickelfeder ist nur aufgesteckt und unterhalb der Lenksäule angeschlossen (gelber und schwarzer Stecker).
Das Tempomat-Lenkrad, von dem vorher der Airbag abgenommen wurde, wird nun lagerichtig auf den Sechskantzapfen aufgesetzt und mit der Zentralschraube festgeschraubt (50 Nm), wobei das Lenkrad gegengehalten werden muss. Nachdem der Anschluss von Hupen- und Tempomatschalter im Lenkrad wieder gesteckt wurde, wird der zu diesem Lenkrad gehörende Airbag eingebaut. Hierbei gelten die gleichen Sicherheitshinweise wie oben. Das elektrische Anschließen und Einsetzen vom Airbag darf nur von einer seitlichen Position aus erfolgen. Anschließend wird der Airbag durch die zwei rückwärtigen Schrauben befestigt (5 Nm, also ohne große Kraft festziehen).
Im nächsten Schritt muss die Elektrik für den Motorraum verlegt werden, da die Kabeldurchführung in den Innenraum mit eingebautem Servomodul nicht mehr ausreichend zugänglich ist. Um die nachfolgenden Arbeitsschritte besser zu verstehen, erläutere ich hier die Steckerbelegung am Servomodul:
╔═════╗
╔═══════╝ ╚═══════╗
║ ● ● _ ● ● ● ● ● _ ● ║
╚10═════════════════1═╝
Pin Kabelfarbe Funktion Kabel führt zu…
1 weiß/schwarz Anzeige "Tempomat ein" Innenraum, Instrumententafelzusatzmodul
2 (nicht genutzt)
3 weiß/blau Geschwindigkeitssignal Motorraum, Hauptstecker
4 violett/blau Steuerbefehl Innenraum, Pedale
5 weiß Steuerbefehl Innenraum, Lenkradschalter
6 schwarz Steuerbefehl Innenraum, Lenkradschalter
7 violett/weiß Stromversorgung Motorraum
8 (nicht genutzt)
9 violett/gelb Steuerbefehl Innenraum, Pedale
10 schwarz/weiß Masse Motorraum
Abb. 7 - Stecker Tempomatmodul
Wie zu erkennen ist, führen 5 Leitungen in den Fahrgastraum hinein. Liegt der Stecker mit den Original-Kabeln in ganzer Länge vor, dann müssen die 5 genannten Leitungen (weiß/schwarz, violett/blau, weiß, schwarz und violett/gelb) durch die Kabeldurchführung nach innen geführt werden. Hat der Mondeo keine Spritzdüsenheizung in der Motorhaube (erkennbar an der fehlenden Kabelführung am linken Haubenscharnier), dann kommt noch das Stromversorgungskabel (violett/weiß) hinzu. Sind die Kabel am Stecker nur kurz, müssen alle acht Kabel durch angelötete eigene Kabel in vergleichbarer Stärke verlängert werden (zur besseren Verständlichkeit verwende ich aber weiterhin die originalen Kabelfarben).
Die Kabeldurchführung ist relativ problemlos, wenn man den kompletten inneren Sicherungskasten herausnimmt. Dazu werden zunächst alle Stecker auf dessen Unterseite gelöst (Rastnasen drücken, niemals an den Kabeln ziehen), dann die Sicherungsbox heruntergeklappt und die Langstecker auf der Oberseite entfernt (vorne ausclippsen, anheben und hinten aushängen). Anschließend kann die Box mit einem kurzen Ruck aus der Halterung genommen und sorgfältig beiseitegelegt werden. Mit einem Schraubendreher lässt sich jetzt ein Loch in die nun von innen erreichbare Gummitülle der Kabeldurchführung bohren bzw. ein vorhandenes Loch erweitern, durch das die Kabel durchgeführt werden. Es empfiehlt sich, zunächst einen stärkeren Draht aus Sonde von innen nach außen zu stecken, an diesem sämtliche nach innen zu führenden Kabel zu befestigen und diese mit diesem Draht nach innen zu ziehen. Die Länge der Kabel sollte im Motorraum so bemessen sein, dass der Stecker locker an seiner späteren Anbauposition zu liegen kommt (mit dem Modul grob einmessen).
Im Motorraum werden jetzt folgende Verbindungen hergestellt:
2.3.1 Stromversorgung und Masse
Das schwarz/weiße Kabel (Modul Pin 10) wird zu einer guten Masseschraube geführt und dort mittels Ringöse befestigt. Hier bieten sich die Masseschrauben in der Gegend der Batterie oder des linken Scheinwerfers an.
Die Stromversorgung kommt von der Sicherung 23 aus dem Innenraum. Da diese Sicherung auch die Heizung der Spritzdüsen versorgt, kann das Tempomatmodul an diese Zuleitung angeklemmt werden. Von einem im Kabelbaum verborgenen Lötpunkt aus führen ein violettes und ein violett/blaues Kabel am linken Motorhaubenscharnier empor. An einer entsprechend erreichbaren Stelle kann von einem der genannten Leitungen ein Abzweig mit dem violett/weißen Modulkabel gesetzt werden. Für eine saubere Verbindung empfiehlt es sich hier zu löten und einen Schrumpfschlauch zu verwenden.
2.3.2 Geschwindigkeitssignal
Das weiß/blaue Modulkabel wird zum quadratischen Hauptstecker vor dem linken Federdom geführt. Dort muss es an geeigneter Stelle mit dem Kabel aus Pin 13 dieses Steckers verbunden werden (weiß/violett, selten auch weiß/blau). Die Pin-Nummern sind außen am Stecker angeschrieben, hierfür muss dieser ggf. mit einem Pinsel auf der Anschlussseite sauber gemacht werden. Auch hier sollte wieder gelötet und Schrumpfschlauch verwendet werden. Um das gesuchte Kabel zu erreichen, kann der Stecker aus seiner seitlichen Halterung gelöst und durch Drehen der Motor-seiten Schraube (8mm Nuss) getrennt werden. Wenn man nun die Ummantelung auf der Kotflügelseite entfernt, findet man die Leitung wie auf dem Bild dargestellt:
Abb. 8 - hervorgehoben: Geschwindigkeitssignal-Leitung (weiß/violett) aus Pin 13
2.3.3 Anschluss Innenraum
Da im Innenraum selbst im vorliegenden Fahrzeug fast alles fertig vorbereitet ist, müssen nun die 5 (oder 6) Leitungen vom Motorraum lediglich an den richtigen Stellen verbunden werden. Hier ist es jeweils dem Geschick des Durchführenden überlassen, ob er (soweit vorhanden) die originalen Pins rückseitig in die Stecker einsetzt oder ob er die Kabel mit den auf der Vorderseite bereits vorhandenen Leitungen anderweitig verbindet.
Hier die Anordnung der Stecker über dem inneren Sicherungskasten (die markierten Positionen werden hier verwendet):
C143 C102 C141 C92
╔═╗ ╔═╗ ╔═╗ ╔═╗
╔═1═╝ ╚═5═╗╔═1═╝ ╚══8═╗╔═1═╝ ╚══8═╗╔═1╝ ╚5═╗
║ O OOO O ║║ OOOOOOOO ║║ OOOOOOOO ║║ OOOOO ║
║ O OOO O ║║ OOOOOOOO ║║ OOOOOOOO ║║ OOOOO ║
╚═6═════10╝╚═9══════16╝╚═9══════16╝╚═6═══10╝
╔═╗ ╔═╗ ╔═╗
╔═1══╝ ╚══7═╗╔═1══╝ ╚══8═╗╔═1══╝ ╚══7═╗
║ O _OOOO O ║║ O O_●OO O ║║ O OOO●O O ║
║ O OOOOO O ║║ O O●OO● O ║║ O OOO●O O ║
╚═8═══════14╝╚═8═══════14╝╚═8═══════14╝
C62 C140 C165
An den markierten Positionen sind beim vorliegenden Fahrzeug die zum Innenraum führenden Leitungen bereits vorhanden. Folgende Verbindungen müssen dort mit den Leitungen vom Servomodul hergestellt werden:
Eine Besonderheit stellt Stecker C140 Pin 10 dar. Hier führt das auf der Rückseite als Pin gesteckte Kabel zum Motorraum derzeit direkt auf Masse, was nun geändert werden muss. Das schwarze Kabel aus dem Kabelbaum wird vorne kurz vor dem Stecker abgezwickt und mit dem schwarzen Kabel vom Servomodul verbunden.
Das verbliebene violett/gelbe Kabel vom Servomodul wird ebenfalls an dem Stecker über den Pedalen bereitgelegt (weiter dazu siehe unten).
Eine weitere Abweichung ist zu beachten, wenn der Wagen nicht mit der Traktionskontrolle ASR ausgerüstet ist. In diesem Fall wird das ASR-Abschaltrelais nicht benötigt und deshalb das vom Servomodul kommende violett/blaue Kabel direkt auf das violett/blaue Kabel vom 2. Bremspedalschalter verbunden (über Pin 3 des Verbindungssteckers über den Pedalen)
Falls - wie schon beschrieben - der Mondeo nicht mit der Spritzdüsenheizung ausgestattet ist, muss noch die Stromversorgung für das Modul hergestellt werden. Hierzu verbindet man das vom Servomodul kommende violett/weiße Kabel mit Pin 2 des 16-poligen Steckers auf der Unterseite der Sicherungsbox (vorhandenes Kabel dort violett/gelb).
2.3.4 Pedalschalter
Die Pedale senden dem Servomodul wichtige Befehle über das vom Fahrer direkt oder indirekt gewünschte Deaktivieren vom Tempomat. Hierzu müssen die Schalteranordnungen an den Pedalen geändert werden. Der schwarze Schalter (Bremslicht) bleibt unverändert erhalten. Am gleichen Pedal wird in die darüberliegende Bohrung der grüne Bremspedalstellungsschalter eingesetzt. Der rote/braune Kupplungspedalstellungsschalter wird entfernt und gegen den anderen roten Schalter getauscht. Die Schalter lassen sich entfernen, indem sie etwas gedreht und dann herausgenommen werden, der Einbau geschieht umgekehrt.
Liegt der kurze Kabelstrang zu den Pedalschaltern vor, kann dieser nun im Tausch gegen den vorhandenen Strang an den Schaltern angebracht und am darüber an der Spritzwand befindlichen Verbindungsstecker angeschlossen werden. Andernfalls kann ein Verdrahtungsplan beim Autor angefragt werden.
Abb. 9 - Pedalstecker montiert und angeschlossen
Fahrzeuge mit Automatikgetriebe haben kein Kupplungspedal, also entfällt hier der Kupplungspedalschalter ersatzlos. Liegt hier ein solcher Original-Kabelstrang aus einem Schaltgetriebe-Fahrzeug vor, so kann der 4-polige der Stecker des Kupplungspedalschalters abgezwickt werden. Das weiße und das braune Kabel können aus dem Strang ganz entfernt werden und die beiden violett/blauen Kabel müssen noch miteinander verbunden werden.
Der über den Pedalen befindliche graue Verbindungsstecker hat den hier gezeigten schematischen Aufbau:
╔═╗
╔═1╝ ╚3═╗
║ O O ● ║
║ O O ● ║
╚═4═══6═╝
Folgende Verbindungen werden hierüber nun hergestellt:
2.3.5 Restarbeiten
Nun wird die Sicherungsbox wieder eingesetzt und in umgekehrter Reihenfolge wieder komplett angeschlossen. Anschließend wird das Instrumententafel-Zusatzmodul auf den freigelegten 16-poligen Micro-Stecker angebracht und so befestigt, dass es sich nicht frei bewegen kann. Das blaue Abschaltrelais wird in den blauen Relaissockel gestekt und dieser ebenfalls sinnvoll untergebracht. Anschließend können alle Verkleidungen wieder angebracht werden. Die Arbeiten im Innenraum sind somit beendet.
Zunächst wird die Halterung des Servomoduls zwischen linkem Federdom und Spritzwand angebracht. Hierzu wird der Wagen vorne links aufgebockt und gesichert und das linke Vorderrad demontiert. Dann muss der Innenkotflügel entfernt werden, mindestens im hinteren Bereich, um die drei Montagelöcher des Modulhalters von unten erreichen zu können. Der in diese Löcher gesteckte Halter wird nun von unten mit drei Muttern (10er Nuss) angeschraubt. Hiernach werden Innenkotflügel und Rad wieder angebracht und der Wagen herabgelassen.
Das Servomodul wird nun in die Halterung eingesetzt, mit einer Schraube daran befestigt (Torx-30, 5 Nm) und der bereitliegende Modulstecker aufgesteckt.
Abb. 10 - Tempomat-Servomodul eingebaut
Nun muss der Ansaugluft-Resonator mit dem Ansaugluft-Schlauch abgebaut werden. Hierfür werden die zwei Halteklammern zwischen Ansaugschlauch und Luftfiltergehäuse gelöst, der Stecker vom Luftmassenmesser abgezogen und die drei Verschraubungen auf der Oberseite des Resonators herausgedreht (10er Nuss) und das Teil im Ganzen herausgenommen.
Falls der Seilzug noch nicht am Servomodul angebracht ist, muss dies nun nachgeholt werden. Hierzu wird die Abdeckung auf der Modul-Oberseite bei gedrücktem seitlichem Clipp gegen den Uhrzeigersinn gedreht und abgehoben. Die Abdeckung muss unbedingt vor dem Befestigen des Seilzuges auf diesen aufgezogen werden. Dann wird die Sicherungsfeder auf der Seilspule vorsichtig entfernt, der Seilzug eingehängt und die Feder wieder angebracht. Abschließend wird die Abdeckung aufgesetzt und im Uhrzeigersinn gedreht, bis der Clipp einrastet.
Der Seilzug wird nun seiner Länge entsprechend im Motorraum verlegt und parallel zum Gasseilzug zur Drosselklappe geführt. Dort wird er in die leere Halterung neben den Gasseilzug eingeclippst und rückseitig mit einer Klammer gesichert. Das vorderste Ende des Seilzuges wird auf den Drosselklappenhebel gesteckt. Bei Überlänge muss der Seilzug ohne Widerstand an dieser Befestigung ein- und ausfahren können. Es empfiehlt sich, dieses Ende des Bowdenzuges einzufetten.
Abb 11 - Verlauf des Tempomat-Seilzuges parallel zum Gasseilzug (linker Kotflügel - Motorlüfter - über den Ventildeckel)
Abschließend wird der Resonator wieder eingebaut, angeschraubt und angeclippst. Der Stecker des Luftmassenmessers wird wieder aufgesteckt.
Die Funktion der Lenkradtasten ist im Handbuch ausführlich beschrieben, deshalb hier nur in Kurzform:
¤ Einschalten vom Tempomat in Bereitschaft
¡ Ausschalten vom Tempomat
= Aus- und Einsetzen vom Tempomat, letzte Geschwindigkeit bleibt gespeichert
+ Halten der aktuellen Geschwindigkeit bzw. schrittweise Erhöhen der Regelgeschwindigkeit
- Halten der aktuellen Geschwindigkeit bzw. schrittweise Verringern der Regelgeschwindigkeit
Um den Tempomat zu testen, wird der Mondeo auf eine möglichst freie und ebene Strecke gefahren. Zum Aktivieren ist eine Mindestgeschwindigkeit von 40 km/h erforderlich. Ausgesetzt wird der Tempomat ebenfalls bei Betätigung der Bremse oder der Kupplung oder bei Unterschreiten der Mindestgeschwindigkeit (eingestellte Geschwindigkeit bleibt gespeichert und kann mit der "="-Taste wieder eingesetzt werden). Wenn der Tempomat auf ebener Strecke wie gewünscht reagiert, kann er in hügeligem Gelände getestet werden, wobei er Steigungen und Gefälle durch entsprechendes Gasgeben oder Gasrücknehmen berücksichtigen muss.
4. Tempomat-Anzeige im Kombiinstrument
Im vorliegenden Fahrzeug hat sich auf der ansonsten erfolgreichen Testfahrt gezeigt, dass die Tempomat-Kontrollanzeige im Kombiintrument nicht aufleuchtete, wenn eine Geschwindigkeit mit der Plus- oder Minustaste eingespeichert wurde. Hier fehlte einfach die Glühbirne inklusige Steckfassung, da sie in der Serienausstattung nicht vorgesehen war. Diese ist relativ einfach nachträglich einzubauen. (Funktioniert die Anzeige bereits auf der Probefahrt, kann dieser Arbeitsschritt natürlich ausgelassen werden.)
Um die Instrumentenblende abzunehmen, wird zunächst die Uhr bzw. der Bordcomputer vorsichtig an beiden schmalen Enden herausgehebelt und der rückseitige Stecker abgezogen. Um Kratzer auf der Blende zu vermeiden, sollte man einen Papierstreifen unterlegen. In der Aussparung sind zwei Schrauben zu sehen, die herausgedreht werden. Anschließend hebelt man die Scheibenheizungsschalter gleichermaßen heraus, löst den/die Stecker und dreht die nun erreichbare Schraube heraus. Zwei weitere Schrauben sitzen rechts und links oberhalb vom Kombiinstrument und müssen auch entfernt werden. Nun stellt man das Lenkrad ganz nach unten, zieht die Instrumentenverkleidung gleichmäßig vor und nimmt sie ab.
Das Kombiinstrument wird nun durch Herausdrehen der fünf umgebenden Schrauben gelöst, und dann etwas herausgehoben. Danach zieht man die beiden Langstecker auf der Rückseite nach hinten ab. Nun kann das Kombiinstrument entnommen werden.
Auf der Rückseite befindet sich eine Leiterfolie, in der die Beleuchtungs- und Anzeige-Glühbirnen in drehbaren Fassungen angebracht sind. Die Tempomat-Anzeige befindet sich unmittelbar neben der Ladekontrolle-Anzeige, somit ist die zugehörige unbesetzte Fassung leicht aufzufinden. Hier wird ein passendes Birnchen mit Fassung eingesetzt.
Abb. 12 - Kombiinstrument Rückseite, fehlende Glühbirne der Tempomat-Anzeige siehe Markierung
Nun wird das Kombiinstrument in umgekehrter Reihenfolge wieder in das Armaturenbrett eingesetzt und dieses wieder mit der Blende versehen.
Eine anschließende Probefahrt zeigt eine grün leuchtende Anzeige, wenn der Tempomat aktuell eine gespeicherte Geschwindigkeit regelt, also nach Drücken einer der rechten Lenkradtasten bei Tempomat in Bereitschaft. Die Anzeige erlischt, wenn der Tempomat ausgeschaltet oder der aktuelle Regelung ausgesetzt wird.
Der Einbau und die Inbetriebsetzung der Geschwindigkeitsregelung (Tempomat) ist hiermit abgeschlossen.
© Ulrich Hailer, März 2007 / überarbeitet Nov. 2007, Dez 2012